Der Bereich zwischen Geinsheim und dem Rheinübergang am Kornsand war in der frühen Neuzeit wiederholt Aufmarschgebiet für die Truppen verschiedener Kriegsparteien. So waren im Polnischen Thronfolgekrieg seit Februar 1734 Reichstruppen in Geinsheim stationiert. Zur Sicherung gegen einen französischen Rheinübergang waren Schanzen angelegt worden, die im Juli 1734 durch Hochwasser zerstört wurden. In der ersten Augusthälfte 1734 befand sich das Hauptquartier der Reichsarmee unter Prinz Eugen in Trebur. Große Teile der Reichsarmee lagerten bei Trebur und Geinsheim.

Für den nun geplanten Auskiesungsbereich sind bislang kaum archäologische Funde bekannt. Jedoch ist unsicher, ob dort tatsächlich nichts ist – oder bisher nur noch nicht gesucht wurde. In Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Außenstelle Darmstadt) hat terraplana in diesem Jahr begonnen, die Felder im geplanten Auskiesungsbereich orientierend zu begehen.

Feldbegehung bei Trebur-Geinsheim

An zwei Sonntagnachmittagen im Februar trafen sich einige terraplana-Mitglieder vor Ort, um bei schönem Wetter einige Felder nach Artefakten abzusuchen. Insgesamt wurden dabei fast 20 ha begangen. Die Ergebnisse der beiden Surveys waren spärlich, es wurden nur wenige Funde der frühen Neuzeit entdeckt, darunter u. a. Keramikscherben und zwei Bleikugeln (12 mm). Highlights waren ein spanisches Münzgewicht und der Feuerstein einer Muskete. Vor allem diese Funde passen gut zu den historischen Quellen.

Auch wenn die bislang durchgeführten Begehungen keine Hinweise auf neue Bodendenkmäler erbrachten: auch diese Information ist wichtig für die Landesarchäologie, um das geplante Auskiesungsprojekt angemessen beurteilen zu können.

Eine Fortsetzung der Untersuchungen ist für den kommenden Herbst/Winter geplant.

Fotos: Dennis Braks