In der Nähe des Landgrabens bei Groß-Gerau gibt es eine, bereits seit den 1920er Jahren bekannte, römische Villenstelle. Hier handelt es sich vermutlich um eine der bedeutendsten römischen Trümmerstätten in Ried. Dort wurden bereits in großer Menge Ziegelfragmente, Schiefer und anderer Bauschutt gefunden, darunter auch Mosaiksteinchen und Reste von Wandmalereien.
Zur genaueren Bestimmung der Ausdehnung dieser Fundstelle führten das Archäologische Institut der Goethe-Universität Frankfurt und das Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Außenstelle Darmstadt dort im Rahmen des Landgraben-Projektes Ende August 2024 eine Ausgrabung durch.
Für terraplana ergab sich die Gelegenheit, diese Ausgrabung durch ergänzende Feldbegehungen zu unterstützen. In einer kleinen Gruppe konnten wir die Villenstelle Anfang September an zwei Nachmittagen bei schweißtreibenden Temperaturen mit und ohne Metallsonde begehen.
Dabei zeigte sich, dass illegale Sondengänger hier in der Vergangenheit bereits ganze Arbeit geleistet hatten. Bis auf zwei interessante Metallfunde aus römischer Zeit, war die Villenstelle quasi buntmetallfrei. Umso erfolgreicher war dagegen die klassische Feldbegehung mit Augensuche. Neben römischen Dachziegeln fanden wir einige terra sigilatta Scherben und ein gutes Dutzend römische Mosaiksteinchen, sowie Indizen für ein weiteres, bislang noch nicht bekanntes römisches Gebäude.
Unsere Funde gehen jetzt an das LfDH und werden dort im Rahmen einer laufenden Dissertation weiter ausgewertet.